Autofahren in Mexiko

Der Straßenverkehr in Mexiko ist für einen Europäer mit gutem Fahrkönnen leicht zu bewältigen, wenn hier nur nicht die berüchtigten "Topes" wären. Mit Ausnahme der Autobahnen findet man die Geschwindigkeitsreduzierer auf allen Haupt- und Nebenstraßen. manchmal sind sie beschildert, manchmal auch nicht.

Nachtfahrten werden dann zum Roulett-Spiel, speziell in weniger befahrenen und damit nicht beleuchteten Gegenden. Entlang kleinerer Siedlungen und Häusern werden diese Jump-Hügel auch von Bewohnern errichtet, die diese Reduktion der Geschwindigkeit nutzen, den Vorbeifahrenden Ihr Obst, Gemüse und Kunsthandwerk anzubieten.
Tipp: Wenn Sie ein Topes zu spät erkennen, bremsen Sie nicht auf den Hügel ein, damit erhält der Wagen seine gegebene Bodenfreiheit. Hoffen Sie, dass keine Beschädigungen an der Ölwanne oder dem Fahrgestell eintreten...
Halten Sie sich ausserorts hinter fahrenden LKW's oder Bussen, die kennen die Strecken und Topes auswendig, die gefahrene Durchschittsgeschwindigkeit wird Sie erstaunen...


In den Städten ist es ratsam, zügig aber nicht zu schnell zu fahren, quasi mit dem Fluss mitzuschwimmen. Sollten Sie sich einmal verfahren haben, fahren Sie am besten rechts ran und studieren die Karte, sonst ernten Sie ein Hupkonzert.
Der stärkste Wagen hat immer Vorfahrt, lassen Sie ihn auch auf der Bundesstrasse immer überholen, LKW's halten nie die vorgeschriebene Höchstgeschwindigkeit ein, an Polizeistationen entlang der Straße sollten Sie jedoch immer gemäßigt vorbeifahren.
Ungewohnt: Die Mexikaner schalten vor den Topes oder auch nur bei Erreichen einer roten Ampel die Warnblinkanlage ein, um den rückwärtigen Verkehr zu warnen.

Bald wird man aber feststellen, daß es sehr einfach ist, mit dem Verkehr mitzuschwimmen und sich auch behaupten zu können. Die Hupe Ihres Fahrzeuges sollte dazu auf jeden Fall gehen!

Ein Tipp von vielen Mexikanern: Wenn Sie nächtens eine Person anfahren oder wenn sie einen Fahrradfahrer vom Fahrrad fahren, niemals anhalten! Das klingt verbrecherisch und ist für uns Europäer nicht nachvollziehbar. Mehrfach wurden wir aber davor gewarnt, gerade Nachts nach einem Unfall oder einer Kollision mit einer Person sofort die nächste Botschaft aufzusuchen, einen Rechtsanwalt zu konsultieren aber niemals auch nur die Polizei einzuschalten. Entscheiden Sie selbst, wie Sie sich in einem solchen Extremfall verhalten werden. In Mexiko herrscht noch die Lynchjustiz, meist sind die Personen Nachts auf der Strasse stark angetrunken und nicht alleine unterwegs, man wird Sie ungefragt am nächsten Baum aufknöpfen. Vermeiden Sie daher Nachtfahrten und das Fahren an Sonn- und Feiertagen. Wir haben in Playa del Carmen am Sonntag Mittag (!) einmal erlebt, wie ein betrunkener Mexikaner nach einer Verkehrskontrolle nicht mehr in der Lage war, alleine aus dem Auto zu steigen!