Die Ruinenstadt Coba

Etwa 45 Kilometer westlich von Tulúm liegt die Maya-Stätte Cobá. Auf der Fahrt begegnet man nichts sehenswertes, ein paar Siedlungen am Strassenrand und wie immer Toppes. An einer Kreuzung zweigt man links ab Richtung Cobá Pueblo. Der schäbige Ort liegt am Fuße des Cobá-Sees und hat nicht viel zu bieten. Gleich am Ortseingang befindet sich der "Busbahnhof" für Verbindungen nach Merida und Villadolid. Rechts und links der Straße finden sich ein paar Hostels (u. a. Posada El Bocadito), die aber nicht besonders sind. Wer mit dem Bus anreist, hat die Möglichkeit, in einem der Hostels oder Pensionen sein Gepäck während des Besuches von Cobá zu deponieren (ca. 1km bis zum Eingang). Am See angekommen biegt man links in Richtung der Ruinen ab, dann sieht man je nach Tageszeit bereits die Busse und PKW's der Besucher auf dem Parkplatz.

Karte Cobá

Die Maya Siedlung ist eines der bedeutendsten Zentren der Yucatán-Halbinsel. Sein Gebiet umfasst 70qm⊃2;, nur ein winziger Bruchteil der Bauten der ehemals 50.000 Einwohner zählenden Stadt sind gefunden bzw. rekonstruiert worden. Der Besuch belohnt mit einem Ausblick von einer der höchsten Maya-Pyramiden überhaupt. Zugänglich sind die Grupo Cobá mit der Pyramide La Iglesia am Eingang, die Conjunto Pinturas (Malereien), die Gruppe Nohol Mul mit der hohen Pyramide und die Stelen der Grupo Macanxoc, westlich des gleichnamigen Sees (in der Karte oben nicht verzeichnet).
Zur Besichtung benötigt man ca. 3 Stunden, einen Führer kann man sich sparen. Die Wege sind gut beschildert und alle Bauten sind ohne Umwege durch den Urwald erreichbar. Die Wege nennt man Sakbe. Eine davon führte einst von hier nach Tulúm, eine andere sogar bis ins 100 Kilometer entfernte Yaxuná. Der Eintritt kostet ca. 50 Pesos, gleich nach dem Eingang warten Velotaxis auf ihre Kundschaft, auch Fahrräder können gemietet werden. Wer gut zu Fuss ist und den Touristenströmen ausweichen will, geht seinen eigenen Weg, Raum dafür gibt es genug. Zum Erklimmen der Pyramide ist gutes Schuhwerk angeraten.

Achtung: Aufgrund der Besucherfrequenz gerade in der Hauptsaison sollte man Cobá von Playa del Carmen oder Tulúm mit dem eigenen Leihwagen ansteuern. Die Touristenbusse sind in dieser Zeit meist überbucht, einen Sitzplatz in den Nachmittagsbussen zurück nach Playa oder Tulúm zu bekommen ist nicht sicher. Dann bleibt nur noch die Möglichkeit, mit dem Taxi zurück nach Tulúm zu fahren (die Preise variieren je nach Tages/Abendzeit!).

Getränke dabei und Insektenschutz aufgetragen? Dann kann es losgehen:
Ein Rundgang:
Gleich nach dem Eingang geht es nach 100 Metern rechts zur Grupo Cobá. Zahlreiche Tempel, Anlagen und Bauten haben sich hier versammelt. Kernstück der Siedlung bildet die ca. 20 Meter hohe Pyramide La Iglesia, auf deren Treppen die Maya Opfergaben niederlegten. An seiner Front liegt der Ballspielplatz. Weiter in Richtung der großen Pyramide (Schild: Gran Pirámade) folgend erscheint nach ca. 700 Meter auf rechter Seite die Gruppe Conjunto Pinturas. Die kleine Pyramide zeigt einen kleinen Kammertempel, dessen Türstütze und Friese farbig bemalt sind (daher der Name Pinturas). Von dort aus nimmt man je nach Tageszeit und Touristenströme gleich den Weg zur großen Pyramide oder geht südlich zur Grupo Macanxoc. Im Süden des Geländes ist es ruhiger, viel weniger Touristen finden den Weg dorthin, ungewohnte Stille erwartet den Besucher dort. In der Grupo Macanxoc findet man viele meterhohe Stelen und monolithische Säulen, die scheinbar ehemaligen Herrschern von Cobá gewidmet sind. Eine besonders schöne Skulptur ist die Retrato del Rey. Trotz zerstörtem Gesicht zeigt sie einen Quetzal-Federbusch und hält in den Armen Zeremonialstäbe. Die wichtigste Stele ist die Estela 1, die mit wichtigen Maya-Datumsangaben bestückt ist (Maya-Kalenderzyklus aus 13 baktun, der nach 5128 Jahren am 23.12.2012 zu Ende gehen wird, siehe Wiki).
Auf dem Weg zurück kann man die Gruppe Conjunto Pinturas diagonal kreuzen und den Weg in Richtung Gran Pirámade folgen. Auf der rechten Seite taucht nocheinmal ein Ballspielplatz auf, ähnlich wie bei der Grupo Cobá. Wenig später führt ein Weg zur Pyramide Xai-bé, die wegen ihrer runden Kanten und der in den Bau integrierten Treppe eine Ausnahmeerscheinung im Baustil der Mayas ist. Kurz danach steht man vor der größten Pyramide der nördlichen Yucatán-Halbinsel Nohol Mul. Ein Seil sichert den Auf- und Abstieg, viele der beleibten Touristen erreichen die Spitze nicht. Von oben hat man einen hervorragenden Ausblick auf den Urwald des topfebenen Umlandes.

Auf dem Weg zurück zum Auto oder zum Busterminal gehen Sie noch ein wenig weiter an den nahen Steg am Cobá-See. Wenn Sie Glück haben, füttern Jugendliche darauf gerade die Krokodile, die es im See gibt!

Naturschutzgebiet Punta Laguna
Etwa 15 Kilometer nördlich von Cobá erschließt sich das Naturschutzgebiet Punta Laguna. Das Areal ist ca. 500 Hektar groß und schließt viele Süsswasserlagunen ein. Hier rentiert sich ein Führer, meist kleine Jungs, die sich hervorragend im Park auskennen. Mit Hilfe privater Naturschutzgruppen wurden hier Spinnaffen und Krokodile angesiedelt, die in freier Wildbahn leben. Ohne Führer sind sie für den Besucher nur schwer auszumachen.
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